Eine barrierefreie Wohnung bietet Menschen mit eingeschränkter Mobilität, älteren Personen oder Menschen mit Behinderungen ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Lebensqualität. Hier sind wichtige Punkte, die bei der Gestaltung einer barrierefreien Wohnung berücksichtigt werden sollten:
1. Zugänglichkeit des Gebäudes
- Stufenfreier Zugang: Der Eingang zum Gebäude und zur Wohnung sollte stufenlos sein. Falls dies nicht möglich ist, sollte ein gut zugänglicher Aufzug oder eine Rampe vorhanden sein.
- Breite Türen: Achten Sie darauf, dass die Türen breit genug sind, um Rollstühlen oder Gehhilfen problemlos Durchgang zu gewähren. Empfohlen wird eine Türbreite von mindestens 90 cm.
2. Badezimmer
- Bodengleiche Dusche: Eine bodengleiche Dusche ohne Schwellen ist ein Muss für barrierefreie Wohnungen. Die Dusche sollte zudem über Haltegriffe und eine rutschfeste Oberfläche verfügen.
- Erreichbare Armaturen: Alle Bedienelemente, wie Wasserhähne und Lichtschalter, sollten gut erreichbar und leicht zu bedienen sein.
- Erhöhter Toilettensitz: Ein erhöhter Toilettensitz erleichtert das Hinsetzen und Aufstehen. Auch hier sollten Haltegriffe zur Unterstützung angebracht sein.
3. Küche
- Unterfahrbare Arbeitsflächen: Arbeitsflächen, Spüle und Kochfelder sollten unterfahrbar sein, sodass ein Rollstuhlfahrer sie bequem nutzen kann.
- Erreichbare Schränke: Schränke und Regale sollten in einer Höhe angebracht sein, die auch im Sitzen leicht erreichbar ist. Eventuell können Sie Auszugsschränke oder herunterziehbare Regale in Betracht ziehen.
4. Wohn- und Schlafbereiche
- Freiraum für Bewegung: In den Wohn- und Schlafräumen sollte ausreichend Bewegungsfläche vorhanden sein, um sich mit einem Rollstuhl oder einer Gehhilfe frei bewegen zu können. Ideal sind hier mindestens 150 x 150 cm freie Fläche.
- Lichtschalter und Steckdosen: Diese sollten in einer Höhe angebracht sein, die im Sitzen leicht erreichbar ist (ca. 85 cm über dem Boden).
5. Barrierefreie Technik
- Automatisierte Systeme: Automatische Türen, Lichtsteuerungen per Fernbedienung oder Sprachsteuerung können den Alltag erheblich erleichtern.
- Notrufsysteme: Ein Notrufsystem, das an zentralen Stellen wie dem Bett oder in der Nähe der Dusche angebracht ist, kann zusätzliche Sicherheit bieten.
6. Bodenbeläge
- Rutschfeste Oberflächen: Alle Böden sollten rutschfest sein, um Stürze zu verhindern. Teppiche und Läufer sollten möglichst vermieden werden oder fest verlegt sein, um Stolperfallen zu reduzieren.
7. Beleuchtung
- Gute Ausleuchtung: Die Wohnung sollte gut ausgeleuchtet sein, besonders in Bereichen wie Fluren und Treppen, um die Sicherheit zu erhöhen. Dimmbare Lichtquellen können helfen, die Helligkeit individuell anzupassen.
8. Treppen und Aufzüge
- Stufenmarkierungen: Falls Treppen vorhanden sind, sollten diese gut markiert und mit rutschfesten Belägen versehen sein. Handläufe auf beiden Seiten bieten zusätzliche Sicherheit.
- Aufzüge: Ein Aufzug sollte groß genug sein, um einen Rollstuhl aufzunehmen, und die Bedienelemente sollten in erreichbarer Höhe angebracht sein.
9. Erreichbarkeit im Außenbereich
- Parkplatznähe: Barrierefreie Parkplätze sollten in der Nähe des Hauseingangs vorhanden sein. Diese sollten breit genug sein, um das Ein- und Aussteigen mit Hilfsmitteln zu erleichtern.
- Stufenfreie Wege: Wege zur Wohnung und im Außenbereich sollten ebenfalls stufenlos und gut befahrbar sein.
10. Individuelle Anpassungen
- Anpassbarkeit: Da die Bedürfnisse je nach Person variieren können, ist es wichtig, dass die Wohnung flexibel an individuelle Anforderungen angepasst werden kann. Dazu zählen mobile Rampen, verstellbare Möbel und weitere Anpassungen, die je nach Bedarf vorgenommen werden können.
Eine barrierefreie Wohnung schafft ein sicheres und komfortables Umfeld, das auf die speziellen Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt ist.